Mit Blick auf die Automatisierung befasst man sich zunehmend mit der Verbesserung von Geschäftsprozessen. Dies wird für das Geschäft der Zukunft unerlässlich. Daher ist die steigende Nachfrage nach einer Teilerichtmaschine in Kombination mit einer Entgratmaschine nicht ganz unerwartet. Bei Suer Stahltechnik in Raesfeld, Deutschland, steht der 85P.1600 Peak Performer von KOHLER in einer Produktionslinie mit der 1.600 mm breiten 42 RB series von Timesavers. „Ein Mitarbeiter kann beide Systeme bedienen. Man spart Zeit, Platz und Energie.“
Suer Stahltechnik ist ein junges Unternehmen. Es wurde im Jahr 2020 von Leonard Suer gegründet. Mit insgesamt 12 Mitarbeitern bieten sie qualitativ hochwertige Blecharbeiten an. Vom Laserschneiden bis zum Entgraten. Vom Kanten bis zum Fräsen. Die gesamte Blechbearbeitung findet in Raesfeld statt. Ein Produkt, das durch den Laserschneider gegangen ist, ist noch nicht fertig. „Wir möchten es gerne entgraten, wir möchten es gerne bohren, verzinken, Gewindeschneiden… Wir übernehmen die gesamte Bearbeitung für unsere Kunden, damit sie es nicht mehr selbst machen müssen.“ Die Kunden kommen größtenteils aus dem gleichen Bundesland: Nordrhein-Westfalen. Sie arbeiten hauptsächlich im Maschinen-, Stahl- und Hallenbau, aber auch im Geländer- und Treppenbau oder sogar in der Fahrzeugindustrie.
Wachsen
Suer Stahltechnik setzt sich für seine Kunden ein. Was unterscheidet sie von anderen? Sie sind noch jung und mögen neue Herausforderungen. Leonard: „Wenn ein Kunde zu uns kommt und sagt: ‘Da wollen wir hin, da müssen wir hin. Wollen sie unsere Partner sein?’ Sollen wir sagen: Machen wir.” Zum Beispiel hat Suer kürzlich eine Maschine gekauft, um einen Kundenwunsch zu erfüllen. Der Kunde wollte ein Produkt, das er ursprünglich nicht herstellen konnte. Gemeinsam besprachen sie, was getan werden musste. Das führte zu einer zusätzlichen Maschine.
Entgraten
Nach Gesprächen mit mehreren Schleifmittelherstellern wurde Suer in die Richtung Timesavers International gelotst. Nach dem ersten Gespräch mit dem Verkäufer war für sie klar: Timesavers soll es werden. Dann fiel die Wahl auf eine 42 RB series mit einer Arbeitsbreite von 1.350 mm. Diese wurde später durch die gleiche Serie ersetzt, jedoch mit einer Arbeitsbreite von 1.600 mm. Die Maschine mit rotierenden Bürsten eignet sich ideal zum Entgraten, Kantenverrunden bis zu einem Radius von 2 mm, Oxidschichtentfernung und Finishing. Die Oxidschichtentfernung ist entscheidend für die Beschichtung und Verzinkung. Auf einer sauberen Oberfläche haftet die aufgetragene Beschichtung viel besser. 1A-Maschinen, Händler von Timesavers-Maschinen, spielte eine wichtige Rolle bei diesem Projekt. Sie lieferte die Entgratmaschine in Kombination mit AMI-Rollentischen und der Absauganlage von Absaugwerk.
Gebogene Teile und Platten
Das deutsche Unternehmen hatte zwei Jahre lang mit der Timesavers-Entgratmaschine gearbeitet. Sie waren damit gut zufrieden. Dennoch hatten sie immer wieder das gleiche Problem. Die Teile, die sie in der Entgratungsmaschine führten, waren nicht ganz gerade. Beim Laserschneiden wird Spannung in die Bleche eingebracht. Wenn diese Spannung freigegeben wird, verformt sich das Blech. Das kann bei Folgeprozessen wie Schweißen oder Montage passieren. Die dann notwendige Nachbearbeitung kann zu höheren Kosten führen. Um solche Kosten zu sparen, sollte die Spannung aus dem Blech herausgenommen werden. Daher die Anschaffung des Peak Performer 85P.1600 von KOHLER Maschinenbau.
Richten
Auf der Teilerichtmaschine Peak Performer 85P.1600 werden Blechzuschnitte aus Stahl, Aluminium und Edelstahl mit Abmessungen bis maximal 1.500 x 3.000 mm und einer Blechstärke von bis zu 28,0 mm gerichtet. Die Teilerichtmaschine verfügt über ein sogenanntes erweitertes Reinigungssystem, bei dem die Richtwalzen elektrisch aus der Maschine herausgefahren werden können. Der Reinigungsprozess wird insbesondere nach dem Richten von Schwarzstahl deutlich vereinfacht. Für Suer Stahltechnik ist dies sehr wichtig, da verschiedene Metalle wie Aluminium, Edelstähle und eben auch Schwarzstahl verarbeitet werden. Außerdem verfügt die Maschine über eine elektromechanische Richtspaltregelung, die ihre volle Stärke bei variierenden Querschnitten ausspielt und dabei auftretende wechselnde Kräfte spielend beherrscht. Die patentierte elektromechanische Richtspaltregelung erkennt in Millisekunden den geänderten Kraftfluss, kompensiert diesen und wirkt sofort dagegen. Der Richtspalt bleibt auch während dem Richtprozess konstant – für optimale Richtergebnisse insbesondere bei komplexeren Bauteilen ein enormer Vorteil. Darüber hinaus ist die Teilerichtmaschine mit einem Barcode-Scanner, wendbaren Richtwalzen für längere Standzeiten und Funktionen wie Quetschkantenvermeidung und Überlastschutz ausgestattet.
Alle eins
Um Platz zu sparen, wollte Suer die Teilerichtmaschine mit der Entgratmaschine verknüpfen. Auf diese Weise bildet sie einen einzigen Prozess. Die Bedienfelder der KOHLER- und Timesavers-Maschine sind in ein System integriert, mit drei zusätzlichen Kameras. Dies ermöglicht es einem Mitarbeiter, den gesamten Prozess zu steuern und zu überwachen. „Man spart Zeit, Platz und Energie. Und es funktioniert sehr gut“, sagt Leonard. Die Teilerichtmaschine von KOHLER sorgt für ebene und spannungsarme Bleche. Max Burgert, Produktmanager bei KOHLER, erklärt, dass zum Richten mehr gehört als nur das Ebnen eines Blechs. Indem man die Spannungen im Material reduziert und ausgleicht, wird die weitere Bearbeitung prozesssicherer und effizienter. Anschließend läuft das gerichtete Teil über den Rollentisch in die Entgratmaschine. Dort finden Entgraten, Kantenverrundung, Oxidschichtentfernung und Finishing statt. Auf Knopfdruck kehrt das Förderband wieder um. Auf diese Weise wird das Teil wieder nach vorne gebracht.
Zusammenarbeit
Die Firmen KOHLER, Timesavers, 1A-Maschinen und Suer Stahltechnik blicken auf eine gute Zusammenarbeit zurück. Es ging nicht nur darum, ein Produkt zu liefern. Es ging darum, den besten Prozess zu bieten. Regelmäßige Beratungen waren während der Entwicklung und Auslieferung der Produktionslinie unerlässlich. Raoul Knoop, Maschinenbediener und Werkstattleiter: „Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass man auf jeden Kundenwunsch eingegangen ist. Dass man sagen konnte: Ich möchte es so und so haben. Ist das machbar? Und sie haben es auch versucht und umgesetzt. Außerdem haben sie sehr eng zusammengearbeitet. Das hat mir sehr gut gefallen. Das hat sehr, sehr gut funktioniert.“